Hadramaut

Hadramaut
Hadramaut,
 
Hadhramaut, Hadramut, Al-Hadramaut [-'au̯-], Gebiet im Süden der Arabischen Halbinsel und Provinz im Osten von Jemen, rd. 350 000 Einwohner Hinter einer 30-60 km breiten, wüstenhaften Küstenregion am Golf von Aden mit der Hafenstadt Makalla und einigen kleineren Palmoasen erhebt sich mit markanter Bruchstufe das Kalkplateau des Djol. In diese Kalktafel sind der 2-4 km breite Talzug des Wadi Hadramaut und einige Seitentäler eingetieft. In seinem mittleren Teil, in dem das Grundwasser in nur 5-10 m Tiefe erreichbar ist, gedeihen intensive Bewässerungskulturen (Dattelpalmen, Hirse, Weizen, Gemüse, Tabak). Wichtigste Städte sind Schibam, Saiun, Tarim mit reich dekorierten, vielstöckigen Wohnhäusern.
 
 
Hadramaut war seit etwa 750 v. Chr. ein selbstständiges Königreich (Hauptstadt: Schabwa), das Ende des 3. Jahrhunderts n. Chr. Teil des sabäo-himjarischen Großreichs wurde (Sabäer, Himjar) und mit diesem im 6. Jahrhundert unter abessinische, dann unter persische (sassanidische) Oberhoheit kam. Am Rand des politischen Geschehens gelegen, erlebte Hadramaut im islamischen Mittelalter vor dem Hintergrund eines entwickelten Handels auf dem Weg von Indien nach Ägypten vielfache kulturelle Blüten. Mit dem verstärkten Aufkommen der europäischen Seefahrt setzte der Niedergang ein. Zwischen 1880 und 1890 wurde Hadramaut, beherrscht von einer Reihe von Sultanen und Stammesfürsten, britisches Einflussgebiet und gehörte später zum britischen Ostprotektorat Aden, das der Verwaltung Britisch-Indiens unterstand.
 
 
A. Leidlmair: H. (1961);
 H. von Wissmann: Zur Gesch. u. Landeskunde von Alt-Südarabien (Graz 1964);
 K.-H. Bochow u. L. Stein: H. Gesch. u. Gegenwart einer südarab. Landschaft (1986).

Universal-Lexikon. 2012.

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